Am Samstag dem 20. Mai machten sich acht motivierte Adlerträgerinnen plus Support auf den angenehm kurzen Weg nach Heidelberg. Bei sonnigem Wetter standen vier Spiele bevor, die darüber entscheiden sollten, ob die Eintracht Rugby Frauen die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft im 7er-Rugby schaffen sollten.
Die Mannschaft fand sich für das Qualifikationsturnier in einer ungewöhnlichen Besetzung. Eine Mischung aus Spielerinnen, die erst während der Coronapandemie angefangen hatten und Spielerinnen, die seit Beginn der Pandemie kaum oder gar nicht gespielt haben. Katrin Jasna Müller, schon bekannt aus der Bundesliga SG stand nun nach ihrem Wechsel zu Eintracht Frankfurt erstmals auch für die Adlerträgerinnen auf dem Platz und Lisa Niel kehrte aus dreijähriger Pause zurück auf den Platz.
Verschlafener Start
Das erste Spiel des Tages gegen den RFC Dortmund fand leider weitgehend ohne nennenswerte Beteiligung der Eintrachtlerinnen statt. Viele Fehler beim Handling sorgten dafür, dass man sich hauptsächlich in der Verteidigung wiederfand, und selbst diese wirkte etwas halbherzig. Die seltenen eigenen Angriffe konnten durch guten Druck der Dortmunderinnen schnell gestoppt werden. Das Spiel endete daher mit 0:36 für die Dortmunderinnen.
Nach dem frustrierenden ersten Spiel ging es deutlich besser weiter. Das zweite Spiel wurde gegen die aus der eigenen Division bekannten Heidelbergerinnern vom TSV Handschuhsheim mit 0:31 zwar ebenfalls klar verloren, aber es war ein deutlich ausgeglichener es Spiel, in dem die Frankfurterinnen sowohl eine starke Verteidigung als auch schöne eigene Angriffs-Aktionen zeigte.
Da Hannah Andres das Turnier aus terminlichen Gründen früher verlassen musste, waren die Adlerträger:innen jetzt nur noch zu siebt und deutlich angeschlagen unterwegs. Einige Spielerinnen wollten nach der teils mehrjährigen vorangegangenen Rugbypause eigentlich nur die ein oder andere Halbzeit spielen, um wieder hereinzukommen, aber die knappe Besetzung und das Fehlen von Poolspielern ließ das nicht zu. Insbesondere da jetzt das dritte Spiel gegen die Bundesligagefährtinnen vom RC Mainz anstand.
Starker Auftritt gegen Mainz
Doch von Beginn an wirkten die Adlerträgerinnen trotz müder Beine und knapper Besetzung wie ausgewechselt. Organisiert und mit sicheren Pässen wurde der Ball von Seite zu Seite übers Feld gespielt, tolle Offloads wurden dem immer parat stehenden Support übergeben. Die Adlerträgerinnen waren, auch dadurch, dass viele gegnerische Gedränge gewonnen wurden, die meiste Zeit im Ballbesitz. Das schöne, schnelle Hin- und Herspielen zahlte sich aus, und schon nach wenigen Minuten hatte Johanna Sammet viel Platz auf der Außenseite und konnte ihre Schnelligkeit ausspielen. Mit einer Mainzerin dicht auf den Fersen und trotz Tackle im Malfeld kurz vor der Eckfahne, konnte sie die ersten Punkte des Tages auf das Konto der Eintracht verbuchen. Danach ging es ebenso konzentriert weiter und nach wenigen Minuten tankte sich Lise Neubeck durch die gegnerische Verteidigung ins Mainzer Malfeld. Stefanie Best konnte diesen Versuch erhöhen und die Eintracht Rugby Frauen gingen mit einem tollen 12:0 Vorsprung in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit zeigte sich ein wenig wie müde die Spielerinnen bereits waren, es war etwas weniger Zug nach vorne zu bemerken, aber der Wille das Spiel zu gewinnen war stark und es wurde unermüdlich verteidigt. Ein Gegenversuch nach ein paar Minuten ließ sich trotzdem nicht verhindern und so schrumpfte der Vorsprung auf 12:5. Jetzt hieß es Zähne zusammen beißen und nicht nachlassen. Als letzte Aktion gab es ein Mainzer Gedränge, die Spannung stieg bei vermutlich allen Beteiligten. Nach nur wenigen Pässen schaffte es die Frankfurter Verteidigung jedoch den Ball zu erobern und ins Aus zu kicken. Das Spiel war gewonnen und die Freude auf Seiten der Adlerträgerinnen war groß!
Platzierungsspiel gegen Karlsruhe
Nach einem Sieg und zwei Niederlagen mussten erst alle Spiele der Vorrunde beendet werden, bevor klar war, ob der Sprung ins Spiel um Platz fünf und damit auch die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft gelungen war. Durch ein besseres Punkteverhältnis zog der RC Mainz dann aber doch an Eintracht Frankfurt vorbei. Und so stand im Spiel um Platz sieben, Karlsruhe als Gegner auf dem Programm.
Für dieses Spiel standen nur noch sechs Eintracht-Spielerinnen zur Verfügung, doch kurzfristig sprang eine Mainzer-Poolspielerin ein und füllte auf sieben Spielerinnen auf. Schon nach kurzer Zeit musste verletzungsbedingt jedoch eine weitere Spielerin vom Platz und es wurde in Unterzahl gespielt. Man merkte nun deutlich die Erschöpfung und das Niveau vom vorherigen Spiel konnte nicht aufrechterhalten werden. Zur zweiten Halbzeit bekam die Mannschaft netterweise noch Unterstützung von Dortmund, sodass wieder zu siebt gespielt wurde. Trotz unermüdlichem Kampf durch die Eintracht wurde das Spiel mit 5:17 verloren.
Saisonende für Eintracht Rugby-Frauen
Trotz verpasster DM-Qualifikation war das Team sehr zufrieden mit dem Spieltag. Mit einer kleinen und angeschlagenen Truppe wurden tolle Spiele gespielt, die viel Spaß und Lust auf die neue Saison gemacht haben. Insbesondere der Sieg gegen die Mainzerinnen, die in den letzten Jahren immer als Siegerinnen des Derbys vom Platz gegangen waren, führte zu großer Zufriedenheit.
Die Eintracht Rugby-Frauen beenden die 7er-Saison damit unter den besten 16 Teams Deutschlands und verabschieden sich jetzt in die wohlverdiente Sommerpause.
Für die Eintracht spielten:
Hannah Andres, Stefanie Best, Billie Castle, Katrin Jasna Müller, Lise Neubeck, Lisa Niel, Johanna Sammet, Corinna Völker (mit Unterstützung von Spielerinnen aus Mainz und Dortmund)
Ergebnisse im Überblick:
- Eintracht Frankfurt - RFC Dortmund 0:36
- Eintracht Frankfurt - TSV Handschuhsheim 0:31
- Eintracht Frankfurt - RC Mainz 12:5
- Eintracht Frankfurt - Karlsruher SV 5:17