Zum hundertsten Mal jährt sich am heutigen Tag die Gründung der Rugbyabteilung. Zahlreiche Standortwechsel, lokale Rivalitäten und internationale Karrieren prägen die Geschichte der Abteilung.
Den Grundstein legte ein Leichtathlet
Angefangen hat alles mit einer fixen Idee des Eintracht-Leichtathleten Friedel Söhngen. Im Jahr 1923 stampfte er nach einem Gespräch mit dem australischen Olympia-Sprinter Edwin William „Slip“ Carr als Winter-Konditionstraining ein Rugbyteam aus dem Boden. Das erste Spiel trugen sie noch vor der offiziellen Gründung am 19. Oktober aus, gegen den Sport-Verein Offenbach mussten sie eine Niederlage einstecken.
Am 1. November 1923 wurde die Abteilungsgründung amtlich. Über die Jahrzehnte gewann Eintracht Frankfurt Rugby an Mitgliedern, bestritt nationale Meisterschaften und machte sich durch einige hervorgebrachte Nationalspieler:innen auch auf der internationalen Bühne einen Namen. Mit Spannung verfolgt wurden vor allem die Begegnungen mit dem Stadtrivalen SC 1880 Frankfurt. Und im Jahr 2004 entstand endlich auch eine Rugby-Frauenmannschaft.
Die Entwicklung geht steil bergauf
Mittlerweile vertritt diese die Eintracht auf höchster deutscher Ebene. Das 7er-Rugby-Team um Abteilungsleiterin Corinna Völker erreicht mit zuverlässiger Regelmäßigkeit die Deutschen Meisterschaften oder die davor zu absolvierende überregionale Qualifikationsrunde, im 15er-Rugby mischt die Eintracht als Spielgemeinschaft Rhein-Main die Bundesliga auf – anfangs noch mit Mainzer Verstärkung, seit dieser Saison gemeinsam mit mehreren Vereinen der Region. Die Herren laufen in der Hessenliga auf.
Auch im Bereich der Jugend leisten Corinna Völker und ihr Team ganze Arbeit. Insgesamt stellen sie heute von der U8 bis zur U12 vier Teams, haben auch U14- und U16-Spieler:innen in ihren Reihen. „Neben dem Sport geht es uns auch darum, ihnen die Werte des Rugbys, wie Respekt und Disziplin, zu vermitteln“, sagt Völker. Ebenfalls über die Jahre hinzugekommen sind die Abteilungen Touch Rugby und Gaelic Football. „Dadurch haben wir an Vielfältigkeit dazugewonnen.“
Zum 100-Jährigen geht es nach Paris
Nach vielen Jahren des Nomadenlebens hat Eintracht Frankfurt Rugby am Standort Nied nun auch eine feste Heimat – und mit dem Rugby Club Vallée Montmorency Soisy einen Partnerverein nahe der französischen Hauptstadt. Zusammen feierte man in diesem Jahr auch das 100-jährige Abteilungsjubiläum, erst in Frankfurt bei einem Sommerfest im Juni, dann im Zuge der 100-Jahre-Tour im französischen Deuil-la-Barre. Aus gegebenem Anlass wurden dort ein feierlicher Empfang und einige Freundschaftsspiele mit den Frauen-, Herren- und Oldies-Mannschaften des Partnervereins abgehalten, bevor es für die über 100 Eintrachtler:innen zu einem Spiel der Rugby-WM im Stade de France ging. „Der Ausflug war den 100 Jahren würdig“, erinnert sich der stellvertretende Abteilungsleiter Stefan Kuchta gern zurück.
Eintracht Frankfurt wünscht der Rugby-Abteilung alles Gute zum Jubiläum und freut sich auf viele weitere Jahre!