Nachdem die Herren am als Doppelspieltag ausgelegten Rugby-Fest am Standort West mit einem Sieg in der Regionalliga Hessen gegen die Spielgemeinschaft Marburg/Gießen bereits vor den zahlreichen Zuschauer:innen abliefern konnten, hatten die Adlerträgerinnen am letzten Spieltag die schwere Aufgabe, sich gegen die Gäste beweisen zu müssen. Am Ende feierten sie den souveränen 29:13-Sieg im Spitzenspiel.
Für Berlin ging es ebenfalls ums Ganze: Als bisher einzige Mannschaft, die in der Saison 2024/25 gegen die Eintracht-Damen gewinnen konnte, stand die Spielgemeinschaft auf Platz 1 der Tabelle und damit auf dem Relegationsplatz. Entsprechend zeigten beide Mannschaften viel Ehrgeiz, was sich in einem von Anfang an intensiv gespielten Match niederschlug. Nach einem Fehler der Eintrachtlerinnen setzte Berlin einen Strafkick gerade auf die Stangen und konnte sich die ersten drei Punkte der Begegnung sichern. Das sehr physische Spiel forderte aufseiten der Eintracht schnell erste Opfer: Routinier Ivana Pernar musste verletzt ihren Platz in der ersten Reihe verlassen und wurde durch Kristina Lurz ersetzt.
Frische Kräfte von der Bank
Nach dem Verletzungswechsel konnten die Frankfurterinnen mit einem Versuch – gelegt durch die später zurecht als Player of the Match ausgezeichnete Luisa Gutierrez – knapp mit fünf Punkten in Führung gehen. Der schnell geführte Konter der Berlinerinnen gipfelte in einem nicht erhöhten Versuch der Gäste. Der Thriller der ersten Hälfte endete aber mit einem souveränen Gegenangriff der Adlerträgerinnen, der durch Marie Pfeiffer konsequent verwertet wurde. Dank den starken und sicheren Füßen von Kapitänin Pia Richter ging die Eintracht mit der Führung in die Pause.
Der breite Kader der Hessinnen erlaubte zur zweiten Halbzeit ein ordentliches Durchwechseln im Sturm. Mit frischen Beinen von der qualitativ hochwertigen Bank nutzte Friederike „Fred“ Hicking gnadenlos die Lücken der Berliner Verteidigung und brachte die Eintracht mit einem – abermals durch einen Kick von Pia Richter erhöhten – Versuch weiter auf Abstand zu den Berlinerinnen. Deren Konter brachte die Gäste zwar auf 19:13 an die Eintracht heran, das heimische Publikum konnte jedoch noch einmal die Arbeit des Frankfurter Systems bewundern und schließlich den Offensiv-Bonuspunkt für den vierten Versuch des Spiels feiern. Angefeuert vom lautstarken Support an den Seitenlinien zeigte nicht nur der Frankfurter Sturm seine Dominanz, auch der Hintermannschaft gelang die Chancenverwertung. Durch die Laufleistung von Christina Jelinek belohnten sich die Eintracht-Frauen schließlich für eine herausragende Saison mit dem letzten Versuch des Spiels zum Endstand von 29:13.
Großes Ziel: Aufstieg!
Beide Mannschaften mussten verletzungsbedingte Ausfälle hinnehmen – an diesem Punkt gute Besserung an alle Spielerinnen, ob aus Frankfurt oder Berlin.
Nach 80 Minuten hartem und intensivem Rugby steht schließlich fest: 25 Jahre nachdem die ersten Frauen unter dem Schirm der Eintracht einen Rugby-Ball in die Hände nahmen, 20 Jahre nach der ersten Teilnahme am regulären Spielbetrieb und in der ersten Saison als reine Eintracht-Frankfurt-Damenmannschaft steht ein Team, das über die Jahre aber insbesondere über die letzten Saisons miteinander gewachsen ist, im eigenen Wohnzimmer in der Relegation und hat die Chance, durch gezeigte herausragende sportliche Leistungen in die Bundesliga A aufzusteigen.
Für die Eintracht spielten: Ivana Pernar, Marie Thalheimer, Hannah Bäcker, Luisa Gutierrez, Rosa Aumiller, Viktoria Schäfer, Lise Neubeck, Lena Rasenat, Sophie Eaton, Pia Richter (C), Billie Castle, Corinna Völker, Savannah Murray, Johanna Sammet, Marie Pfeiffer, Kristina Lurz, Kristina Heinrich, Friederike Hicking, Charlotte Lauter, Anne Börner, Siskia Kervarrec, Christina Jelinek