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20.11.2019

Herren: Heimturnier in Frankfurt

RLP 7s Turnier in Frankfurt - die Adler sichern sich den 2. Platz

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte richtete die Eintracht am Samstag, den 16.11.2019, ein Turnier der Herren in der olympischen 7er Rugbyvariante aus und so wurde der heimische Niddapark für einen Tag trotz der erbärmlich kalten Temperaturen zum Epizentrum unerhört schnell gespielten Rugbys. Trotz teilweiser weiter Anreisen durfte man insgesamt 7 Teams begrüßen, die nach harten Spielen, in denen sich nichts geschenkt wurde, problemlos am Heizpilz, einer Oase der Wärme und Brüderlichkeit, eng zusammenrückten. Leider musste die angekündigte zweite Mannschaft der Freunde aus Mainz Erkältungen und Verletzungen Tribut zollen, sodass die wenigen verbliebenen Spieler ganz im Sinne des Spiels auf andere Teams verteilt wurden. Unter anderem verstärkten zwei Spieler das Team der Goethe Uni Frankfurt, außerdem tauschte Schiedsrichter Michael Sauer gelegentlich sein schickes pinkes Refereetrikot gegen das ihm noch besser stehende schwarz-rot der Eintracht Frankfurt ein und verbreitete im wohl physiognomisch ähnlichsten Spielerpaar des Turniers an der Seite Stefan Kuchtas Angst und Schrecken in den Reihen der gegnerischen Teams, wann immer die beiden eingewechselt wurden. Allerdings blieb auch die Frankfurter Eintracht nicht von der Erkältungswelle, Verletzungen aus dem 15er Spielbetrieb und kurzfristigen Absagen verschont und so durften an diesem Tag die drei Gießener Jungs Gregor Roth, Freddy Oehm und Matjes Schmitt beweisen, warum der renommierte Handkäs-Cup wohl auch diese Saison nicht an der Lahn bleiben wird. An dieser Stelle ein großes und auf dem Platz redlich verdientes Dankeschön für Euren Support! Pläne für eine gemeinsame Siebener-Tour wurden bereits im Hintergrund geschmiedet… Nach einiger Organisation durch die Turnierleitung wurden folgende Gruppen bestimmt: Gruppe I Uni Frankfurt RC Mainz TU Kaiserslautern SV Ludwigshafen Gruppe II TV 1848 Erlangen Eintracht Frankfurt SG HochspeyerIUBH Barbarians Das Eröffnungsspiel des Turniers bestritten bei morgendlichem Sonnenschein die Wolfgang der Uni Frankfurt gegen den RC Mainz und somit war der Startschuss für einen großartigen Rugbytag abgefeuert. In den Reihen des Frankfurter Uni Teams standen mehrheitlich Anfänger, die sich auch von der Tatsache, dass einige von ihnen erst eine handvoll Male Rugby trainiert hatten, nicht abschrecken ließen und trotzdem den ganzen Tag über beherzten Einsatz zeigten und sich zum Schluss im Spiel um Platz 7 knapp und nach großem Kampf gegen die IUBH Barbarians durchsetzen konnten. Die Hausherren in Gruppe 2 wiederum waren sich bewusst, dass die Augen ihrer treuen Anhängerschaft, sowie die spitzen Zungen der besonders sachverständigen und humorvollen Stadionsprecher Kerst, MacLachlan und Harte auf sie gerichtet waren und dass das Publikum auf den Rängen des Niddaparkkolloseums (tatsächlich mussten Stellen des Platzes mit Sand aufgefüllt werden, die Abnutzungserscheinungen des anhaltenden 15er Spielbetriebs ermöglichen diese Gladiatorenmetapher also) zwar mit Brot und Chili freundlich gestimmt war, aber dennoch Unterhaltung und Blut in den martialischen Spielen fordern würde. Zum Auftakt standen sich nun die Frankfurter Jungs und die wackeren Rugger aus Erlangen gegenüber, welche im gesamten Turnier mit starken Leistungen überzeugen sollten. Unter der gebannten Aufmerksamkeit der unzähligen Spektatoren gelang den Erlangenern auch tatsächlich der erste Versuch des Spiels, nachdem mehrere Tackles durchbrochen werden konnten. Die Frankfurter Spieler merkten unverzüglich, dass die Daumen der Damen und Herren in den hoheitlichen Logen am Rande des Spielfeldes in ihren warmen Jackentaschen bereits nach unten zu zeigen begannen und beriefen sich auf ihre Stärken, um sich die Gunst ihrer Fans zurück zu verdienen. Gesagt, getan! Mit cleveren weiten Pässen und nun deutlich besser sitzenden Tackles gelang es den Hausherren, vor der Pause mit zwei Versuchen die Ordnung wiederherzustellen. Nach der Halbzeit kamen frische Kräfte aufs Feld und mit viel Ruhe und Struktur im Spielaufbau, sowie gnadenlosem Attackieren der Lücken in der gegnerischen Verteidigung wurde das Spiel hoch und verdient gewonnen. Endstand: SGE 41 - 5 Erlangen Man räumte den Platz und sonnte sich im Lächeln der zufriedengestellten Fans und hüllte sich in dicke Stadionjacken, um der Kälte zu trotzen. Die Kapitäne beider Teams wurden ins aktuelle Sportstudio gebeten und standen dem investigativen Sportreporter Johannes Kerst Rede und Antwort, bevor sie ihre Mannen auf die weiteren Spiele vorbereiten konnten. Nach einigen Spielen Pause waren die Frankfurter Jungs gerüstet, um sich den aus fernen Ländern nach Frankfurt gereisten Barbaren der IUBH entgegenzustellen. Kapitän Nikolas Freitag betrat das Spielfeld mit einer besonderen Bürde auf seinen zerbrechlichen Gedrängehalbschultern, denn vor dem Spiel hatten die Jungs der Frankfurter Uni ihn gebeten, eine noch offene Rechnung mit den Barbaren aus vergangenen Schlachten zu begleichen. Derart motiviert ließen die Hausherren in der ersten Hälfte auch keine Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde. In der Verteidigung wurden die Barbarians eingeschüchtert und wenn sich selten Platz auf der Außenbahn für einen Durchbruch anbot, so wurden sie ordnungsgemäß über die Auslinie verräumt. In diesem zweiten Spiel des Turniers hatte sich auch ein Erfolgsrezept in der Aufstellung gefunden, im Sturm starteten die Gießener Gregor Roth und Matjes Schmidt an der Seite des smiling assassin Marius Seidenthal, Kapitän Nikolas Freitag begnügte sich damit, als Halbspieler die Bälle an seinen kongenialen Strippenzieher Max Kirchner in der Schaltzentrale des Frankfurter Angriffswirbels weiterzugeben, welcher zu seiner rechten die unerhörte Geschwindigkeit des Gießeners Freddy Oehm wusste, welcher wiederum darauf zählen konnte, dass Jann “Elfo” Heydkamp gleich Medusa mit seiner lockigen Haarpracht jegliche Verteidiger zu Stein erstarren lassen würde. Auf der Bank waren Verstärkungen in Hülle und Fülle platziert, mit Stefan Kuchta und Michael Sauer gleich zwei tanks für den Sturm, mit Jan Bernecke einen zwar angeschlagenen, aber immer noch hotsteppenden und skillvollen Allrounder, sowie mit Denis Endres und Jan “Hogwarts” Tepper genug frische Beine, um auch in den letzten Minuten eines Spiels das Tempo noch hochzuhalten. In der ersten Halbzeit kontrollierte die Eintracht das Spiel mit eiserner Hand und Marius Seidenthal ließ ließ den Fehdehandschuh bereits früh im gegnerischen Malfeld fallen (glücklicherweise hielt er den Ball dabei fest). In Folge sahen sich die Barbarians auch noch in Unterzahl versetzt, nachdem der letzte Verteidiger den Pass von Kapitän Freitag auf den ansonsten durchgebrochenen Winger Elfo nur noch mit einem intentional knock-on verhindern konnte. Die eigene Überzahl spielten die Adler geschickt aus und gingen mit einer komfortablen Führung in die Pause. Kurz nach Wiederanpfiff der Partie komplettierte sich die Barbarenhorde und so sahen sich die Frankfurter Jungs genötigt, die feindlichen Reihen nunmehr endgültig zu zerstreuen und wechselten den bis dato am Spielfeldrand seinen Charm versprühenden Stefan Kuchta ein, welchem infolgedessen ein außerordentliches Kunststück gelang. An dieser Stelle eine Chronik, wie sie dem Verfasser des Berichts von Augenzeugen des Ereignisses zugetragen wurde: Erste Sekunde nach Einwechslung: Während auf der linken Seite des Spielfelds eine Frankfurter Gasse angeordnet wird, entledigt sich Stefan Kuchta seines Stadionmantels und betritt den mittlerweile arg ramponierten, jedoch nichts von seiner Heiligkeit eingebüßenden Rasen des Niddaparks. Zweite Sekunde nach Einwechslung: Stefan Kuchta trabt in die Spielfeldmitte und nimmt seinen Platz in den Reihen der Frankfurter ein. Währenddessen wird die Gasse ausgeführt. Dritte Sekunde nach Einwechselung: Der Ball gelangt zu Nikolas Freitag, welcher wohlwissend um die den Platz mittlerweile betretene Wunderwaffe den Ball mit dem rechten Fuß unverzüglich über die aufrückende Verteidigung der Barbarians kickt. Vierte Sekunde nach Einwechslung: Wie von unsichtbaren Fäden gezogen und einem größeren Schicksal unterworfen tut der Ball das, was von ihm erwartet wird und prallt mit der Präzision eines gezinkten Würfels auf und landet genau dort, wo er soll: in den fürsorglichen Händen Stefan Kuchtas. Fünfte Sekunde nach Einwechslung: Der von seiner Mutter über die Maßen gut erzogene Stefan Kuchta zeigt sich von seiner besten Seite und trägt den Ball freundlich und beschwingt am letzten Verteidiger der Barbarians vorbei und sieht in Anbetracht des Spielstandes auch davon ab, ihn wie nur einige Minuten später der stadtbekannte Rüpel Marius Seidenthal es tun würde, rücksichtslos über den Haufen zu rennen. Ohne großes Aufheben zu veranstalten legt er den Ball ab, Verbinder Max Kirchner schlägt fassungslos lachend die Arme über dem Kopf zusammen, Nikolas Freitag erhöht um 2 Punkte, Stefan Kuchta bietet an, sich nach getaner Arbeit auswechseln zu lassen, wird jedoch freundlich aber bestimmt von seinen Mitspielern zum Verbleib auf dem Platz aufgefordert. Endstand: SGE 33 - 0 IUBH Barbarians Vor dem letzten Spiel gegen die SG Hochspeyer war die Stimmung im Lager der Eintracht auf einem vorläufigen Höhepunkt, allerdings mischte sich auch eine gewisse Anspannung darunter, denn gegen die physisch allgemein dominierenden Kolosse aus Amerika mussten die Frankfurter Jungs in den letzten beiden Aufeinandertreffen deutliche Niederlagen hinnehmen. Beide Teams nahmen Aufstellung auf dem Platz, doch bevor der Anpfiff des Schiedsrichters die klirrend kalte Luft zerschneiden konnte, überflog ein Adler den Niddapark und durchteilte mit seinen mächtigen Schwingen den Himmel, in seinem Schnabel ein erlegter Honigdachs. Gemäß römischer Militärtradition wurde dies als gutes Omen aufgefasst und so warfen sich die Frankfurter Jungs, allen voran Kapitän Nikolas Freitag mit einer unerwarteten Wucht gegen ihre Gegenspieler, welche innerhalb der ersten Minuten deutlich verunsichert wurden. Direkt vom Kick-Off des präzise kickenden Max Kirchner wurden krachende Tackles gesetzt und die Gegenspieler in ihrer Hälfte festgenagelt. Nachdem ein Penalty gewonnen wurde, nahm Nikolas Freitag den Ball auf und griff die Verteidigungslinie der Hochspeyerer an, im letzten Moment, bevor der vor ihm auftürmende Verteidiger ihn hätte zermalmen können, rief Max Kirchner von rechts anstürmend, dass sich vor ihm eine Lücke geöffnet hatte, da der Verteidiger vom Ballträger gebunden war und mit einem scharfen Pass direkt vor der Nase der Gegners wurde der pfeilschnelle Verbinder durch eben diese geschickt, um unberührt unter den Stangen abzulegen. Lautstarker Jubel entbrandte auf und neben dem Feld und den Spielern aus Hochspeyer war deutlich anzusehen, dass sie sich den Start in die Partie anders vorgestellt hatten.Die gesamte erste Hälfte über dominierte die Eintracht ohne Fehler, Max Kirchner steckte einen genialen Kick durch die Verteidigung, welcher von Jann “Elfo” Heydkamp in vollem Lauf aufgenommen und unter die Stangen befördert wurde. Die Adler legten vor der Pause noch einen dritten Versuch, der aus schwieriger Lage demoralisierend erhöht wurde. Mit 21-0 ging man in die Pause und änderte vorerst nichts an der Aufstellung, da man sich der Gefahr des Gegners deutlich bewusst war und das Spiel mit einem weiteren Versuch endgültig außer Reichweite bringen wollte. Mit einer angemessenen Führung ausgestattet, verließen später einige entkräftete Spieler den Platz und so konnten die Männer von der Bank dafür sorgen, dass das Spiel mit Bravour zu Ende gebracht wurde. In einer herrlichen Kombination über Michael Sauer und Jan Bernecke wurde noch einmal Champagnerrugby gespielt. Den Hochspeyerern gelangen am Ende der Partie noch zwei eigene Versuche, dennoch war man auf Frankfurter Seite überglücklich über die dominante Vorstellung. Endstand: SGE 36 - 12 SG Hochspeyer Nachdem alle Gruppenspiele gewonnen waren, stand die Eintracht verdient im Finale gegen den SV Ludwigshafen, welcher souverän die Gruppe I angeführt hatte. Natürlich war die Zielsetzung, nun auch den Pokal nach Hause zu bringen und die Zuschauer mit einer weiteren starken Leistung zu belohnen, allerdings gingen im Laufe der Partie den Adlern die Kräfte aus und die Ludwigshafener spielten -wie bereits den ganzen Tag über- klasse Rugby, erzielten einige schöne Versuche und bewiesen mit einer strukturierten und leidenschaftlichen Leistung ihre Stärken. Zwar hielt die Eintracht beherzt und tapfer kämpfend dagegen, allerdings gewann Ludwigshafen das Finale verdient und durfte somit den Pokal in die eisige Frankfurter Luft strecken.Endstand: SGE 7 - 27 SV Ludwigshafen Unterm Strich stand dennoch ein toller Tag für die Frankfurter Jungs, in drei Spielen wurde mitreißendes 7er Rugby gezeigt, noch dazu war das Turnier auf organisatorischer Ebene ein voller Erfolg. Alle Teams kamen in den Genuss eigener Kabinen, warmer Duschen, Verpflegung vom Essensstand, Wärme vom Heizpilz, Fotos ihrer Spiele und Amüsement durch die Stadionsprecher. Deshalb gebührt an dieser Stelle erneut großer Dank dem unermüdlichen Einsatz von Stefan Kuchta und Higgi Volkmann für die Planung und Durchführung des Turniers, sowie der Abteilungsleiterin Corinna Völker. Dennoch ging die Eintracht, obwohl es nicht zum Pokalsieg reichen sollte, an diesem Tag nicht ohne Edelmetall des niedrigen Preissegments aus, da Nikolas Freitag zum Spieler des Turniers gewählt wurde. Für die Eintracht liefen auf: Max Kirchner; Stefan Kuchta; Jann Heydkamp (Man of the Match), Denis Endres, Jan Tepper; Marius Seidenthal; Nikolas Freitag (Hammer Tackle of the Day); Michael Sauer (RC Mainz); Freddy Oehm; Gregor Roth; Matjes Schmitt (alle Gießen) Aufgrund aller überzeugenden Leistungen lies sich leider kein D*ck of the Day bestimmen, sodass Flippers Feinster gemeinschaftlich geleert wurde.