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14.11.2019

Herren: Eintracht unterliegt Darmstadt knapp

Am Ende eines harten Spiels gegen Darmstadt müssen sich die Herren 11:15 geschlagen geben

Am Samstag, den 9. November empfingen die Rugger der Eintracht Frankfurt die TG 75 Darmstadt und somit stand bereits vor der Partie fest, dass sich die befreundeten Teams auf dem Feld nichts schenken würden. Die Hausherren betraten den Platz im Vergleich zum letzten Heimspiel (man erinnere sich der äußerst schmerzhaften Niederlage gegen die Black Lions, welche die Adler in der Vorwoche hatten hinnehmen müssen) auf einigen Positionen verändert und mit einer von Krankheit und Verletzung dezimierten Bank, auf welcher einige Rookies die Gelegenheit bekamen, ihre erste Feuertaufe im 15er Rugby zu bestehen. Dennoch war das ausgegebene Ziel klar, gegen Darmstadt sollte sich die Eintracht genauso kämpferisch und strukturiert zeigen wie zuletzt gegen die Black Lions und sich hoffentlich mit einem Sieg belohnen. Die Darmstädter selber zeigten bis dato sehr gute Leistungen in der Hinrunde der Hessenliga und hatten gegen die Black Lions einen Sieg einfahren können. Dementsprechend wurde von allen Beteiligten ein Spiel auf Augenhöhe erwartet und die der Kälte trotzenden treuen Anhänger der Frankfurter Jungs, sowie die mitgereisten Supporter der Darmstädter, wurden an diesem Nachmittag nicht enttäuscht. In der ersten Halbzeit waren jedoch die Darmstädter anfänglich das wachere Team und verstanden, ihre massigen Stürmer gut in Szene zu setzen. Rein physisch waren die Frankfurter ihren Gegenspielern leicht unterlegen, jedoch kann dies keine Ausrede für die Vielzahl verpasster tackles sein. Regelmäßig gelang es den gegnerischen Stürmern, angesetzte Tackles zu durchbrechen und tief in die Frankfurter Hälfte vorzudringen. Während das passive Verteidigungsverhalten in den ersten Minuten der Partie noch ohne Konsequenz blieb, führte in der 10. Minute des Spiels ein Durchbruch der Darmstädter zum ersten Versuch, der nicht erhöht wurde. Kurz darauf wurde Eintracht Prop Stefan Hörnschemeyer mit einem cut über dem Auge für einen Blutwechsel vom Feld genommen, seinen Platz in der ersten Reihe nahm Routinier Felix Müller ein. Diese kurzfristige Hereinnahme brachte der Verteidigung deutliche Sicherheit, insbesondere die krachenden Tackles des “Eisbären” setzten ein deutliches Ausrufezeichen. Infolgedessen verbesserte sich die Verteidigungsarbeit der Frankfurter zwar generell, jedoch konnten die Stürmer aus Darmstadt noch nicht konsequent genug zu Fall gebracht werden, sodass immer wieder große Feldverluste nach erfolgreichen Durchbrüchen hingenommen werden mussten. Wenn dies jedoch geschah, so setzten die Frankfurter Verteidiger mit aller Kraft den Gegenspielern nach und verteidigten ihre Malline in teilweise ausweglosen Situationen mit brillantem Aufwand. Alleine in der ersten Hälfte schafften es Dennis Tran, Friedrich “Kina” Schäufele und Jan Bernecke allesamt, mit saftigen cover tackles sichere Versuche zu verhindern. In der 25. Minute brachten die Adler ihrerseits erste Punkte auf die Anzeigetafel, Jan Bernecke verwandelte einen Penalty sicher vom Tee. Das Spiel zeigte sich nun bedeutend ausgeglichener und die Eintracht gab ihren Supportern durchaus Zuversicht, am Ende des Tages einen Sieg feiern zu können. Zum Ende der ersten Hälfte hin wurden die Aussichten jedoch geschmälert; erst verletzte sich Stefan Hörnschemeyer (für ihn kam Felix Müller erneut aufs Feld), dann musste Friedrich Schäufele ausgewechselt werden. In der Folge sah sich Vizekapitän Nikolas Freitag an der Seitenlinie genötigt, auf verschiedenen Positionen zu rotieren; so rückte Higgi Volkmann auf die verwaiste Schlußposition, für ihn kam Lukas Naujack in die zweite Reihe. Das Team schüttelte diese Umstände jedoch mit Bravour ab und erhöhte den Druck auf Darmstadt. Zum ersten Mal konnte der Gegner über einige Minuten in der eigenen 22 eingeschnürt werden und die Eintracht Stürmer kombinierten effektiv mit der Hintermannschaft, um den Darmstädtern an der 5-Meter Linie alles abzuverlangen. Das Momentum lag deutlich auf der Seite der Adler und unter den Zuschauern machte sich spürbar die Erwartung breit, dass nun ein Versuch fallen müsse, als der beinahe finale Pass Higgi Volkmanns vor dem gegnerischen Malfeld intercepted wurde. Trotz der Verfolgung über die Länge des Feldes konnte der Darmstädter Reihespieler nicht mehr eingeholt werden und so mussten die Adler mit einem 3-10 Rückstand in die Pause gehen. Wer jedoch befürchtete, dies habe den Hausherren die Motivation genommen, der irrte sich gewaltig. In der zweiten Halbzeit traten die Frankfurter forsch auf und sorgten dafür, dass die starken Darmstädter Stürmer deutlich in ihre Grenzen gewiesen wurden. So dominierte die Eintracht klar den Auftakt zur zweiten Hälfte und bewies ausgezeichnete Moral. Nach einem starken eigenen Gedränge, in welchem man Darmstadt weit zurück schob, wurde der Ball an die schnelle Hintermannschaft gegeben, welche mit guten Pässen den Ball bis auf die linke Seite des Feldes brachte. Mit viel Ruhe am Ball spielte Schluß Higgi Volkmann zum linken Außen Dennis Kosel, welcher mit einem explosiven Cut in die Spielfeldmitte dem gegnerischen Flügelspieler auswich und danach zwei weitere Tackler abschüttelte, um unter dem Jubel der Mitspieler und Fans zum verdienten Versuch abzulegen. Die Erhöhung von der Außenlinie verfehlte ihr Ziel nur knapp und somit war mit einem Spielstand von 8-10 aus Sicht der Frankfurter noch alles offen. Erneut mussten Verluste verkraftet werden, erst ging David Piotrowski vom Feld, für ihn gab Rookie Florian Martian als Flanker sein Debüt mit dem Adler auf der Brust. Doch damit nicht genug: Nachdem Stürmer Johannes Kerst noch seine Zähigkeit unter Beweis gestellt hatte, indem er in der ersten Hälfte seinen ausgekugelten Finger selber richtete, musste er dennoch in der zweiten Hälfte vom Feld. Für ihn rückte Florian Martian in die zweite Reihe, so wurde mit Jan Tepper ein zweiter Rookie in den Sturm berufen und spielte als Flanker. Die vielen Umstellungen öffneten den Darmstädtern naturgemäß Räume auf dem Feld und so brachen nun die gegnerischen Reihespieler mehrmals durch. Doch die Verteidigung der Eintracht wusste erneut, in letzter Sekunde zuzupacken, besonders Higgi Volkmann machte sich mit einem try saving tackle als letzter Mann verdient. Mit nur noch 10 Minuten auf der Uhr gewannen die Frankfurter Jungs einen Penalty in zentraler Position und ohne Nerven zu zeigen brachte Jan Bernecke sein Team zum ersten Mal in der Partie in Führung. Mit 11-10 in Front galt es nun, den Ball und somit auch die Punkte in den eigenen Reihen zu halten. Und obwohl die Eintracht sich erneut in der Hälfte der Darmstädter wiederfand und eigentlich mit mehr Ruhe und Struktur hätte spielen müssen, schlichen sich Fehler ins Spiel ein. Anstatt das Spiel zu kontrollieren, wurde der Ballbesitz verloren und aus dem Nichts brachen die Darmstädter auf der rechten Seite durch und waren der Frankfurter Mallinie ganz nah. Im nun folgenden Nahkampf blieb die Situation unübersichtlich. Schiedsrichter Oliver Gerste nahm seine ursprüngliche Entscheidung “Versuch” zurück- die Frankfurter Bank und die Supporter brachen in Jubel aus. Nach Rücksprache mit dem Frankfurter Linienrichter wurde der Versuch jedoch anerkannt und nun waren es die Gäste aus Südhessen, die erleichtert und verdient jubeln durften. Mit nur noch drei Minuten zu spielen warfen die Frankfurter erneut alles nach vorne, um aus dem 11-15 noch einen Sieg zu machen. In der eigenen Hälfte wurde ein Penalty gewonnen, dieser zur Gasse auf der Darmstädter 10-Meter Linie gekickt. Doch leider blieb die Ausführung der Gasse zu dieser Gelegenheit - wie leider häufiger in letzter Zeit-  unsauber und der Ball ging verloren. Wenig später gewannen die Gäste einen Straftritt und beförderten diesen zum Schlusspunkt der Partie ins Aus. Trotz der wieder schmerzhaft knappen Niederlage hatten es sich die Spieler der Eintracht verdient, mit erhobenen Häuptern vom Platz zu gehen. Obwohl personell geschwächt angetreten, wurde zwar eine weniger strukturierte, dafür eine umso leidenschaftlichere und kämpferische Leistung abgerufen. Im Vergleich zur Vorsaison fallen die Ergebnisse wesentlich knapper aus und die Mannschaft spielt ansehnlicher. Vom Umbruch in den Reihen der Eintracht haben nun auch die letzten Gegner Notiz genommen und wissen, dass ihnen stets viel abverlangt werden wird, wenn sie in den Niddapark kommen. Coach Alex Ryan und die Kapitäne der Adler sind sich sicher, dass genau solche Spiele auf Augenhöhe in der Rückrunde gewonnen werden. Bis dahin wird im Training weiter an der Spielstruktur und Kondition gearbeitet. Am nächsten Samstag, den 16. November, richtet die Eintracht zum ersten Mal ein 7er Turnier der Herren aus, im Rahmen der RLP 7s Liga wird Euch im Niddapark den ganzen Tag lang packendes Rugby geboten. Hoffentlich mit möglichst viel Eurer fantastischen Unterstützung! Für die Eintracht liefen auf: 1 Sebastian Gerlich, 2 Marcel Molzberger, 3 Stefan Hörnschemeyer (16 Felix Müller), 4 Higgi Volkmann, 5 Johannes Kerst (20 Jan Tepper), 6 Stefan “der bedrohliche Kuchta, 7 David Piotrowski (17 Florian Martian), 8 Tobias Reich, 9 Jan Bernecke (6P.), 10 Moritz Groden, 11 Dennis Kosel (5P.), 12 Max Kirchner, 13 Nikolaus MacLachlan, 14 Dennis Tran, 15 Friedrich Schäufele (19 Lukas Naujack), 18 Sina Hamidizadeh Hammer Tackle of the Day: Felix Müller Man of the Match: Jan Bernecke D*ck of the Day: Higgi Volkmann