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08.02.2022
Rugby

Ein Sport für alle

Beim Rugby spielen Geschlecht, Figur, Alter und die Größe keine Rolle. Auch ein Neueinstieg ist zu jeder Zeit möglich.

Wer an Rugby denkt, hat oftmals stämmige und schon fast furchteinflößende Männer im Kopf, aber das ist ein ganz klares Vorurteil. Denn beim Rugby sind wirklich alle willkommen, ein Teil des Teams zu werden. Viele haben womöglich Bedenken, sie seien zu klein, nicht stark genug oder schon zu alt. Diese Ausreden zählen beim Rugby nicht, weil sie bei diesem Sport nämlich keine Rolle spielen. Die Rugby-Abteilung nimmt gerne alle Neuankömmlinge an die Hand und freut sich über jeden, der Lust hat, den Sport kennenzulernen. Alle werden hier garantiert das richtige Angebot, und dann auch die richtige Position auf dem Spielfeld, für sich finden. Gerade auch Mädchen und Frauen sind bei diesem Sport sehr gefragt. „Ein Training hat gereicht und ich bin dem Sport verfallen“, so die Rugby-Abteilungsleiterin Corinna Völker, als sie vor über 20 Jahren als 19-Jährige Rugby für sich entdeckt hat. Interessierte können jederzeit bei einem Training mal vorbeischauen und mitmachen.

Alle Altersklassen sind willkommen

In der Rugby-Abteilung von Eintracht Frankfurt gibt es Kinder- und Jugend-, Damen- und Herrenmannschaften. Bei den Kids geht es schon mit drei Jahren los. Bis sie sechs sind lernen sie im Training vor allem Balance und Koordination. Auch das Selbstbewusstsein wird dabei besonders gefördert. Bei den Mini-Ruggers wird natürlich noch nicht getacklet, hier steht der Spaß im Fokus. In den Altersklassen 8 bis 10 Jahre und 12 bis 14 Jahre wird das Tacklen in den Trainingsablauf eingeführt und den Spielerinnen und Spielern wird das Regelwerk und die Mentalität des Sports nähergebracht. Außerdem plant der Verein eine U16 und U18 aufzubauen, damit es für den Nachwuchs die besten Möglichkeiten gibt in den Damen- und Herrenteams mitzuspielen. Bei den Frauen ist es hingegen so, dass schon Mädchen ab 15 Jahren im Damenteam mittrainieren können, egal ob sie noch Anfängerinnen sind oder schon Erfahrung haben. Jeder und jede kann also zu jederzeit einsteigen und einfach los toben.

„Touch Rugby“ statt umtacklen

Wer bezüglich des harten Körperkontakts und des Umtacklens vielleicht etwas ängstlich ist, für den könnte das sogenannte „Touch-Rugby“ eine gute Alternative sein. Seit kurzem gibt es das ebenfalls bei der Eintracht im Programm. Auch wenn man bei „Touch“ erst mal denkt, dass es sich doch gerade um Körperkontakt handeln muss, ist aber genau das Gegenteil der Fall. Denn hier geht es darum, dass die Angreifer-Mannschaft den ovalen Ball hinter der gegnerischen Punktlinie ablegt, ohne vorher von der Verteidiger-Mannschaft berührt zu werden. Gelingt das, nennt man das einen „Versuch.“ Daher geht es beim „Touch Rugby“ vor allem um schnelle und taktische Spielzüge. Ein Spiel dauert in der Regel zweimal 20 Minuten. Und die Mannschaft, die am Ende der Partie die meisten „Versuche“ erzielt hat, gewinnt. Das Team, das aus jeweils sechs Spielern besteht, kann im Ballbesitz maximal sechs Angriffe spielen. Dementsprechend dürfen sie nur maximal fünf „Touches“ von der gegnerischen Mannschaft bekommen. Wenn es zum sechsten Touch kommt, erhält die andere Mannschaft den Ball und wechselt von der Abwehr in den Angriff. Ein Touch wird gezählt, sobald die Person mit Ballbesitz am Körper oder Ball durch den Gegner nur leicht berührt wurde. Darüber hinaus können beim „Touch Rugby“ alle zusammen auf dem Feld stehen, ob in Frauen-, Männer- oder Mixed-Teams.

Ganz klassisch: 15er Rugby

Neben „Touch Rugby“ sind die Damen- und Herrenmannschaften von der Eintracht sowohl im 7er als auch im 15er Rugby aktiv. Bei diesen Varianten geht es körperlich etwas ruppiger zur Sache. Hier sind nämlich harter Körperkontakt und Umtacklen erlaubt. Den meisten wird 15er Rugby, oder auch Rugby Union genannt, bekannt sein. Das ist weltweit die gängigste Rugby-Art. Hier gehen zwei Mannschaften, mit jeweils 15 Spielern, auf Punktejagd. Die Rückennummern der Spieler zeigen an, auf welcher Position sie spielen. So sind die Spieler mit den Rückennummern eins bis acht die sogenannten Stürmer, die Nummern neun bis 15 gehören zur Hintermannschaft, die dann loslaufen und die Punkte holen. In zwei Halbzeiten, à 40 Minuten, versuchen die beiden Mannschaften den Ball in das gegnerische Feld zu bringen und den dort an der Endzone, bzw. der Mallinie, abzulegen. Gewinner des Matches wird das Team, das nach den 80 Minuten die meisten Punkte erzielt hat.

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, um an Punkte zu kommen. Wenn es der Mannschaft gelingt den Ball an der Mallinie, da wo die Rugby-Stangen stehen, abzulegen, gibt es fünf Punkte. Dieser Erfolg ist vergleichbar mit einem Torschuss beim Fußball. Danach kann das jeweilige Team mit einem „Erhöhungskick“ (im engl. Conversion) nochmal zusätzliche Punkte sammeln. Bei der Conversion wird der Ball geschossen und muss zwischen den Torstangen über die Querlatte fliegen. Klappt es, gibt es zwei Punkte obendrauf. Außerdem gibt es noch mit einem Straftritt (engl. Penalty) und einem Dropkick die Chance auf Punkte. Wenn sich der Gegner nicht an die Regeln hält, gibt es einen Strafkick, der ebenfalls durch cdie Stangen geschossen wird. Dafür gibt es drei Punkte. Der Dropkick hingegen, entsteht im laufenden Spiel. Wenn ein Spieler den Ball auf den Boden fallen lässt und ihn nach einmal Aufkommen durch die Stangen schießt, wird das ebenfalls mit drei Punkten belohnt.

7er Rugby für die Lauffreudigen

Wie der Name 7er Rugby schon verrät, stehen hier sieben anstelle von 15 Spielern pro Mannschaft auf dem Platz. Allerdings nutzen die Teams auch hier die gesamte Spielfeldgröße. In den Sommerspielen 2016 wurde 7er Rugby dann auch als neue olympische Disziplin aufgenommen. Die Spielzeit ist bei den 7er-Rugby-Turnieren deutlich kürzer. Die Dauer beträgt zweimal sieben Minuten, mit nur zwei Minuten Halbzeitpause. Dadurch, dass beim 7er Rugby die komplette Spielfeldgröße genutzt wird, sind die Anforderungen sehr hoch. Die Regeln zum 15er Rugby sind zwar ähnlich, jedoch müssen die 7er Spieler ziemlich fit und schnell sein. Deshalb kommen diese häufig aus der Hintermannschaft im 15er Rugby, da sie das intensivere Laufspiel gewohnt sind. Ein weiteres Merkmal der 7er Ruggers ist, dass sich die Mannschaften manchmal zurück in ihre eigene Spielzone begeben, um so den Gegner anzulocken. Damit entstehen wieder Freiräume im gegnerischen Feld und das Team kann nach vorne angreifen.

Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie stark der Teamgeist ist, gemeinsam Ziele zu erreichen.

Corinna Völker

Alle Rugby-Varianten haben aber ein besonderes Merkmal gemein: Der ovale Ball darf nur nach hinten gepasst und nach vorne nur getragen werden. Rugby ist vielfältig, das zeigen auch die unterschiedlichen Angebote. Und dieser Sport funktioniert vor allem durch den Zusammenhalt in der Rugby-Abteilung des Vereins so gut. „Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie stark der Teamgeist ist, gemeinsam Ziele zu erreichen“, freut sich die Abteilungsleiterin, Corinna Völker. Außerdem macht sie an dieser Stelle noch einmal deutlich, dass niemand darüber grübeln muss, ob er oder sie tatsächlich in diesen Sport passt. Denn die Antwort ist ganz einfach: Rugby ist ein Sport für alle.